Unterstützung für die Evangelische Stiftung Neinstedt

Hans Jaekel, der Pädagogisch-Diakonische Vorstand der Stiftung, empfing den Bescheid auf dem Lindenhof in Neinstedt.

Die Zuwendung ist für die Sanierung der Fachwerkfassade des Brüderhauses auf dem Lindenhof in Neinstedt bestimmt. Der Lindenhof wurde 1850 von den Gründern der Evangelischen Stiftung Neinstedt, Marie und Philipp von Nathusius, erworben und ist der Ursprung des diakonischen Handelns in Neinstedt.
Die Fördermittel dienen der Unterstützung von Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege und Erschließung von Kulturdenkmalen, gewährt durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Damit wird das Projektvorhaben zur Denkmalpflege im Haushaltsjahr 2024 finanziell unterstützt.

Zusätzlich erkundigte sich Dr. Sebastian Putz über bereits zuvor durch das Land Sachsen-Anhalt geförderte Projekte. Die Renovierung der Alten Post auf dem Lindenhof steht kurz vor dem Abschluss. Diese Baumaßnahme erhielt finanzielle Unterstützung zur Notsicherung, um nach Beendigung der jetzigen Bauphase, einen multifunktionalen Gemeinschaftsraum inmitten von Neinstedt zu schaffen. Dieser Raum kann sowohl von der Evangelischen Stiftung als auch von der Gemeinde genutzt werden kann. In der Nähe der Lindenhofskirche wurde ebenfalls mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt ein Gedenkort für die Opfer der Euthanasie geschaffen. Mit 1019 Namen wird hier an die Schicksale der Bewohnerinnen und Bewohner der damaligen Neinstedter Anstalten erinnert, die damals deportiert wurden.

Die Mittel für die Alte Post und das Brüderhaus stammen aus der Denkmalpflegerichtlinie des Landes Sachsen-Anhalt. Die Erweiterung des GedenkOrtes erhielt eine Projektförderung gemäß der Kulturförderrichtlinie des Landes Sachsen-Anhalt. Diese Richtlinie gewährt Zuwendungen zur Förderung von kulturellen und künstlerischen Projekten sowie kulturellen Institutionen in Sachsen-Anhalt.

Hintergrund zum jetzt überreichten Bescheid:

Das Brüderhaus befindet sich im Zentrum von Neinstedt auf dem Lindenhof und markiert gleichzeitig den historischen Ursprung der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz und weist teilweise einen baufälligen Zustand auf. Insbesondere das Fachwerk bedarf einer umfassenden, denkmalgerechten Überarbeitung. Die Sanierung umfasst die Behebung von Holzschäden, die Ausbesserung von Ziegelsteinfugen, die Erneuerung von Putzflächen sowie die Restaurierung von Fenstern, Türen und Anstrichen. Bis zum Jahr 2025 plant die Evangelische Stiftung Neinstedt eine denkmalschutzgerechte, etappenweise Sanierung des gesamten Objekts.
Es sollen Wohnungen für jeweils zwei bis vier Personen pro Einheit entstehen, jeweils mit angeschlossenen Sanitärräumen und Küchenzeilen. Durch die Erweiterung der Wohnmöglichkeiten für Freiwillige und Auszubildende wird ein modernes und attraktives Wohnumfeld geschaffen, das zukünftig dazu beitragen soll, Fachkräfte in der Region zu halten und die Attraktivität von Freiwilligendienststellen und Ausbildungsplätzen zu steigern.